9 Antworten zu ISO und zur ISO-Einstellung, die dein Foto retten können

Hallo erstmal, schön dass du da bist!

Die richtige ISO-Einstellung bringt dir mehr Licht ins Dunkel.

Das Thema ISO-Einstellung ist ein wichtiger Punkt in der Fotografie. Durch die falsche Einstellung kannst du dir schon einmal ein Foto komplett versauen. Ich hab es bereits bewiesen 🙂  Ich bemühe mich, dieses Thema unterhaltsam zu gestalten, und dir die Grundlagen verständlich zu erklären. In wie weit mir das gelingen wird, musst du beurteilen 🙂  Positive sowie konstruktive Rückmeldungen sind gerne willkommen! Schreibe dazu bitte einfach deine Meinung in die Kommentare oder auf meine Fotomomente-Facebookseite.

Nun wie versprochen: 9 Antworten zu ISO und zur ISO-Einstellung, die dein Foto retten können

Viel Spaß!

Was versteht der Fotograf unter dem Begriff ISO?

In Zeiten der analogen Fotografie, wo noch ein Film anstatt einer Speicherkarte verwendet wurde, wurde die Lichtempfindlichkeit des Films mit ISO –  Werten angegeben. Je höher der Wert, desto empfindlicher war der Film. Und Ja, umso teurer war er auch. Der Vorteil lag drin, dass der Fotograf mit empfindlicheren Filmen auch in dunkleren Umgebungen fotografieren konnte. Ein Foto mit gleichen Einstellungen bezüglich Blende und Verschlusszeit ist auf einem Film mit ISO 400 heller zu sehen als auf einem Film mit ISO 100. Um den ISO – Wert zu ändern, musste man damals den Film voll knipsen und durch einen anderen ersetzen.

“Die Lichtempfindlichkeit des Films wurde mit ISO –  Werten angegeben”

In der heutigen Zeit gibt der ISO – Wert bei einer Digitalkamera die Empfindlichkeit des Bildsensors an. Je höher der ISO-Wert, desto empfindlicher ist der Sensor der Kamera eingestellt. Viele gängige Spiegelreflexkameras  haben eine ISO – Bereich von 100-12800. Ich habe auch schon gelesen, das Kameras Werte von ISO 50 bis 409600 schaffen sollen.

Falls es dir einmal unter kommen sollte, alternativ zur ISO – Angabe wurde die Lichtempfindlichkeit auch mit DIN, ASA oder GOST angegeben.

“Je höher der ISO-Wert, desto empfindlicher ist der Sensor der Kamera eingestellt.”

Wie wirkt sich die ISO-Einstellung auf dein Foto aus?

Jetzt denkst du dir vielleicht: “Ha, perfekt. Wenn es dunkel ist, drehe ich einfach die ISO – Empfindlichkeit höher, und mache dann meine Hammer Fotos auch im Dunkeln.”

Das wäre leider zu schön. Den je empfindlicher der Sensor eingestellt wird, also je höher der gewählte ISO – Wert ist, desto mehr Bildrauschen ist auf deinem Foto zu sehen.  Wie sich die ISO – Einstellung auf dein Foto auswirkt, möchte ich dir nun in den folgenden drei Punkten erklären:

Wir wirkt sich die ISO-Einstellung auf das Bildrauschen aus?

Durch höhere ISO – Werte entsteht leider auf deinem Foto auch ein stärkeres Rauschen. Du musst somit für dich abwiegen, ob du das Foto haben möchtest. Ich persönlich vertrete die Meinung, besser ein verrauschtes Foto als kein Foto. Wie stark das Rauschen auftritt, hängt zusätzlich auch von der Qualität des Bildsensors ab. Das ist auch ein Punkt, in dem sich teurere Kameras von den günstigen Kameras unterscheiden. Meine Canon 600D neigt schon ab ISO 1600 zu merklichem Rauschen.

“Je höher der gewählte ISO – Wert ist, desto mehr Bildrauschen ist auf deinem Foto”

Besonders deutlich sichtbar wird das Bildrauschen bei Fotos mit vielen dunklen Bereichen. In den helleren Bereichen fällt das Rauschen weniger auf. Hier kann es dann vorkommen, dass Farbrauschen in Form von einzelnen hellen, farbigen Pixeln sichtbar wird, wo eigentlich einfach nur eine dunkle Fläche sein sollte.

Die folgenden Fotos wurden von mir im Modus Programmautomatik aufgenommen. Ich gebe den ISO-Wert vor und die Kamera steuert die Blende und die Verschlusszeit.

Foto von einem Teddybären mit Programmautomatik und mit ISO 100. Es ist kein Bildrauschen zu sehen.

Foto von einem Teddybären mit Programmautomatik und mit ISO 12800. Es ist bei den Übergängen ein Bildrauschen zu sehen.

Alternativ zu den ersten beiden Fotos habe ich den Bären in einer ähnlichen Lichtsituation vor grauem Hintergrund auch Fotografiert. Ebenfalls wieder mit ISO 100 und ISO 12800.

Zweites Foto von einem Teddybären mit Programmautomatik und mit ISO 100. Es ist kein Bildrauschen zu sehen.

Zweites Foto von einem Teddybären mit Programmautomatik und mit ISO 12800. Hier ist das Rauschen schon sehr intensiv zu sehen.

Wir wirkt sich die ISO-Einstellung auf die Helligkeit aus?

Die folgenden Fotos wurden von mir im Modus Manuell aufgenommen. Die Blende und die Verschlusszeit sind von mir vorgegeben. Die Helligkeit wird somit nur durch den ISO-Wert verändert.

Foto von einem Teddybären im Modus Manuell. Eingestellt waren 1/80Sek Verschlusszeit und Blende f2.8. In diesem Bild wurde ISO 800 gewählt. Wie du sehen kannst, ist das Bild sehr dunkel.

Foto von einem Teddybären im Modus Manuell. Eingestellt waren 1/80Sek Verschlusszeit und Blende f2.8. Diese Einstellungen sind ident mit denen vom vorhergehende Bild. Geändert wurde nur der ISO Wert von 800 auf 12800. Wie du sehen kannst, ist das Bild nun deutlich heller.

„Je höher der gewählte ISO – Wert ist, desto heller ist dein Foto“

Wir wirkt sich die ISO-Einstellung auf die Verschlusszeit aus?

Die folgenden Fotos wurden von mir im Modus Blendenvorwahl aufgenommen. Die Blende und der ISO-Wert wurden von mir vorgegeben. Die Kamera kann die Helligkeit somit nur mehr über die Verschlusszeit anpassen.

Foto von einem Teddybären im Modus Blendenvorwahl. Eingestellt war die Blende f2.8. Es wurde der ISO Wert auf 100 eingestellt. Die Kamera hat eine Belichtungszeit von 0,6 Sekunden eingestellt. Somit ist bei diesen Einstellungen ein Stativ notwendig.

Foto von einem Teddybären im Modus Blendenvorwahl. Eingestellt war die Blende f2.8. Es wurde der ISO Wert von ISO 100 auf ISO 12800 geändert. Die Kamera hat Belichtungszeit von 0,6 Sekunden auf 1/200 Sek. gesenkt. Somit könnte ich den Bären nun auch Freihand fotografieren.

„Je höher der gewählte ISO – Wert ist, desto kürzer ist die Verschlusszeit“

Was kann auf der Kamera eingestellt werden?

ISO – Einstellungstaste

Auf meiner Canon 600D gibt es eine ISO – Einstellungstaste. Mit dieser und meinem Drehrad kann ich den ISO – Wert zwischen 100 und 12800 einstellen. Damit die Kamera diese hohen  Wert anbietet, muss im speziellen Einstellungsmenü die ISO- Empfindlichkeit auf “H” festgelegt werden. Zusätzlich zum oben genannten Wertebereich kann auch der Modus AUTO gewählt werden. Damit stellt die Kamera selbst den ISO-Wert ein, was bei viele Fotos sehr praktisch ist.

Automatisches ISO-Limit

Wenn du nun die ISO-Einstellung auf AUTO stehen hast lassen, so geht die Kamera nicht automatisch auf ISO 12800 hoch. Es gibt dazu im Menü noch eine eigene Einstellungsmöglichkeit. Dort kannst du den maximalen Autowert für ISO festlegen. Somit geht die Kamera in schwierigen Lichtsituationen z.B. nur ISO 1600 hoch. Der Vorteil ist, dass du es mitbekommst, da dann meistens die Verschlusszeit länger wird. Mir ist es auch schon passiert, dass ich so auf das Motiv konzentriert war, und die Kamera automatisch schon ISO 12800 eingestellt hatte. Die verrauschten Fotos hatte ich dann leider erst am PC bemerkt 🙂 Damit dir das nicht passiert, solltest du die maximalen Autowert für ISO selber festlegen.

“Maximalen Autowert vom ISO festlegen, um böse Überraschungen zu vermeiden”

Tonwertpriorität

Was du eventuell noch nicht weißt, es gibt noch einen Parameter in den Menüs zum Einstellen. Es handelt sich hierbei um die Tonwertpriorität. Die Tonwertpriorität ist ein Belichtungsoptimierungsparameter, der in hellen Bildbereichen die Zeichnung wiederherstellt. Der Nachteil hierbei ist, dass du ISO – Werte erst ab ISO 200 einstellen kannst und somit eine ISO – Stufe verlierst.

Bei meiner Canon 600D kann ich die Tonwertpriorität unter der Individualfunktion Nr. 6 , der Option “Tonwertpriorität” , aktivieren.

Welche ISO-Einstellung sind optimal?

Optimale Einstellungen die immer gültig sind gibt es leider nicht. Ich kann dir nur sagen:

“Je niedriger der ISO – Wert desto rauschfreier das Foto.”

Wenn allerdings das Licht nicht mitspielt, musst du mit dem ISO – Wert nach oben gehen. Ich bin der Meinung, dass ein Bild mit Rauschen immer noch besser ist, als ein Bild das total verschwommen ist, weil die Belichtungszeit einfach zu lange ist. Alternativ zum ISO kannst du dir natürlich überlegen, ob dich ein Stativ oder ein Blitz aus der Misere helfen könnte.

Folgende Richtwerte kann ich dir aber ans Herz legen:

100-200 ISO Aufnahmen bei Sonne und Tageslicht
400-800 ISO stark bewöltker Himmel, Abenddämmerung
>=1600 ISO in dunklen Innenräume oder nachts

Welchen Fehler sollst du bei der ISO-Einstellung vermeiden?

Ich kann dir nur den Tipp geben, die Einstellungen deiner Kamera vor Beginn des Shootings zu Prüfen. Ich hab das einmal versäumt. Was war passiert? Ich habe abends im Dunkeln fotografiert, und hier höhere ISO – Werte eingestellt. Am nächsten Tag war ich am See, und wollte dort einige Bilder machen. Leider habe ich den ISO – Wert nicht kontrolliert, da ich diesen meistens auf Automatik hatte. Lange Rede kurzer Sinn, die Kamera hat es leider kaum geschafft, die Fotos richtig zu belichten. Alle Fotos waren zumindest leicht überbelichtet und ich musste die ganze Serie löschen.

Bildrauschen kann in der digitalen Nachbearbeitung am Computer wieder etwas entschärft werden. Insgesamt solltest du aber hohe ISO Werte wenn möglich vermeiden.

Welche Möglichkeiten habe ich, um das ISO – Rauschen zu korrigieren?

Es gibt Möglichkeiten, das Rauschen nachträglich zu reduzieren. Hierzu gibt es u.a. Programme wie GIMP, Adobe Lightroom , Adobe Photoshop, sowie DxO Optics Pro. Diese Produkte bieten tolle Möglichkeiten um das ISO – Rauschen zu verringern.

Wenn du Photoshop verwendest, gibt es zusätzlich noch eine Möglichkeit. Du musst mehrere Fotos mit den selben Einstellungen und vom selben Bildausschnitt machen. Diese Bilder kannst du in Photoshop übereinander legen und so das rauschen auch entfernen.

Mein Fazit:

„Je höher der gewählte ISO – Wert ist, desto kürzer ist die Verschlusszeit“

“Maximalen Autowert vom ISO festlegen, um böse Überraschungen zu vermeiden”

“Besser ein verrauschtes Foto als ein verschwommenes oder gar kein Foto.”